Primarius Dr. Hans Mayr
Die Arthrose ist mit großem Abstand die häufigste Gelenkerkrankung. Sie ist durch eine Abnützung des Knorpelgewebes, als der Gleitschicht des Gelenkes gekennzeichnet. Von den Gliedmaßengelenken sind am häufigsten das Knie, und bereits deutlich seltener die Hüfte betroffen. Die Arthrose führt zu Schmerzen, meist bei Belastung, oft auch bei den ersten Bewegungen nach längerer Ruhe. Ausnahmsweise kann es auch zu einer zusätzlichen Entzündung kommen, die sich durch Schwellung des Gelenkes und Ruheschmerzen äußert. Ausnahmsweise wird die Arthrose bei einer Röntgenuntersuchung zufällig, d.h. bevor sie zu Symptomen führt, entdeckt. Neben den Schmerzen machen von die ihr verursachten Behinderungen die Arthrose zu einer ernstzunehmenden Erkrankung.
Die Physikalische Therapie, insbesondere auch die Bewegungstherapie ist unverzichtbare Grundlage aller. Ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen. Sie muss allerdings dem jeweiligen Arthrosetyp angepasst werden. Einzelmaßnahmen sind Kräftigung und Dehnung der Schlüsselmuskulatur des betroffenen Gelenkes, Verbesserung der Tiefenwahrnehmung (z.B. Stellung der Gelenke im Raum und Anspannungsgrad der Muskulatur etc.), Gangschulung und Training sind andere wirkungsvolle Bewegungstherapien. Nachgewiesenermaßen sichern aber nur regelmäßiges Üben und die periodische Überprüfung der richtigen Durchführung den Erfolg.
Erstens: Bewegung ist gut, Belastung ist schlecht. Das bedeutet Reduzierung der Gewichtsbelastung in allen Stadien. Bei der Reduktion des Körpergewichtes ist das Ausdauertraining eine wesentliche Unterstützung. Bei hochaktiven Arthrosen ist eine dauernde oder vorübergehende Entlastung durch eine richtig eingesetzte Gehhilfe nötig. Bewegung im Wasser ist eine andere Form, dieses Grundprinzip zu verwirklichen.
Zweitens: Schmerz ist eine Warnsignal. Weiteres Üben und Belasten nur nach Rücksprache mit dem Arzt!
Drittens: Vorbeugen ist besser als heilen. Die Arthrosebeschwerden können insbesondere in Frühstadien, völlig zum Verschwinden gebracht werden. Anschließend – oder bei Vorliegen von Risikofaktoren oder Röntgenveränderungen auch schon vorher, sind konsequente Vorbeugemaßnahmen notwendig. Zu diesen zählt die maßgeschneiderte Bewegungstherapie.
Primarius Dr.Hans Mayr
Facharzt für Physikalische Medizin (Rheumatologie)
Institut für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Rheumatologie in der Krankenanstalt Sanatorium Hera der KFA der Bediensteten der Gemeinde Wien
A 1090 Wien Löblichg. 16
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